Grafik: Headset

Hege und Pflege von Marihuana-Pflanzen.

Foto: APA/AFP/--/RAUL ARBOLEDA

Wien – In den USA gibt es eine bekanntlich eine zunehmende Akzeptanz für die medizinische Nutzung von Marihuana. Außerdem ist der Konsum von Marihuana als Freizeitdroge in den Bundesstaaten Colorado, Alaska und Washington mittlerweile legal. Im Herbst stimmen auch die Wähler im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien über eine entsprechende Gesetzesänderung ab.

Einen Umsatz von 5,4 Milliarden Dollar (4,8 Mrd. Euro) registrierte das Analysehaus Arcview Market Research auf dem US-Markt für legale Marihuana-Produkte im vergangenen Jahr – 22,8 Milliarden Dollar (20,3 Mrd. Euro) könnten es demnach schon im Jahr 2020 sein.

Unternehmen naschen mit

Mitnaschen wollen da naturgemäß auch Unternehmen. So hat Microsoft im Juni kundgetan, in den wachsenden Markt rund um den legalen Marihuana-Handel einzusteigen. Genau genommen geht der Technologieriese eine Zusammenarbeit mit dem Start-up Kind Financial ein, das Behörden die elektronische Nachverfolgung von Cannabissamen ermöglicht. So soll verhindert werden, dass diese für illegale Zwecke genutzt werden. Kind Financial bietet den Behörden verschiedene Dienstleistungen rund um die Verwaltung legaler Marihuana-Aktivitäten an und will dabei das Cloud-Angebot von Microsoft nutzen.

Auch essbare Cannabisprodukte werden mehr und mehr. Neben Brownies, Keksen, Gummibärchen und Zuckerln bieten US-Produzenten inzwischen auch THC-Snacks Cracker an. Sogar Hanf-Hundefutter hat es auf den Markt geschafft – high werden die Tiere mangels THC von diesen Snacks aber nicht. Etwa die Hälfte des von Arcview Market Research genannten Umsatzes von 5,4 Milliarden Dollar machten so genannte "Edibles" und andere mit THC angereicherte Produkte aus, schätzt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Der typische Marihuana-Konsument

Doch wie sieht der typische Marihuana-Konsument aus? Wie alt ist er und wieviel Geld gibt er aus? Die amerikanische Beratungsfirma im Cannabis-Umfeld Headset hat dies nun erhoben. Den größten Anteil der Cannabiskäufer stellen mit fast 70 Prozent Männer. Was die Altersgruppe betrifft, so hat die Gruppe im Alter von 25 bis 29 Jahren die Nase mit rund 20 Prozent vorn. Erhoben werden die Daten aber erst ab 21 Jahren, denn Jüngeren ist das Rauchen nicht erlaubt.

Grundsätzlich ist Kiffen aber über alle Altersgruppen hinweg ein Thema. Die 21- bis 24-Jährigen stellen 16 Prozent, gefolgt von den 30- bis 34-Jährigen mit 15 Prozent. Mit zunehmenden Alter nimmt laut den Daten die Konsumlust ab. Die Altersgruppe von 35 bis 39 Jahren kommt auf knapp 12 Prozent. 70 bis 74-Jährige machen nur noch 0,8 Prozent aller Kunden aus. Wer älter als 80 ist, kauft so gut wie gar kein Gras mehr. Allerdings: Käufer gibt es laut den Daten auch von in der Gruppe der 95 bis 99-Jährigen. Mit 0,01 Prozent ist der Anteil aber verschwindend gering.

Frauen bevorzugen vorgerollt

Auch wieviel die Kunden für Gras & Co hinblättern, wurde erhoben. Pro Besuch in einem Cannabis-Shop geben sie zwischen 25 und 50 Dollar aus – durchschnittlich rund 33 Dollar. Aufgerechnet auf ein Jahr summiert sich das auf 645 Dollar. Mehr als 57 Prozent investieren mehr als 500 Dollar. Um mehr als 2500 Dollar kauft immerhin noch jeder Zehnte ein. Männer und Frauen packen dabei durchaus Unterschiedliches in den Einkaufskorb. Während Männer mit über 51 Prozent lieber zur Pflanze greifen, halten Frauen größere Stücke auf vorgerollte Joints, Schokolade oder Cookies mit Gras. (rebu, 30.7.2016)